Die Bahn
Die über den Pass führende Semmeringbahn ist mehr als nur eine Eisenbahnstrecke – sie ist auch eine Lebensader für die Welterbe-Region. Sie verbindet Menschen, fördert den Tourismus und unterstützt die Entwicklung der Wirtschaft.
Die Bauarbeiten waren eine monumentale Aufgabe. Von den 42 Streckenkilometern wurden 4,5 km in Tunneln und 1,5 km über Viadukte gebaut, unterstützt von zahlreichen Brücken, Tunnels und Mauern. Die Bauarbeiter, die zum Großteil während der Revolution von 1848 angeworben wurden, verwandelten die Semmeringlandschaft und formten eine neue Kulturlandschaft – unser Welterbe.
Die Neue Südbahn
Die Südstrecke ist eines der größten und spektakulärsten Infrastrukturprojekte der nächsten Jahrzehnte, das weit wirken wird und der Schritt in die Zukunft! Die ÖBB treibt den Ausbau der Südbahn voran. Mit dem Semmering-Basis-Tunnel und dem Koralmtunnel werden bedeutende Beschleunigungen erreicht. Bis 2030 wird es möglich sein, in weniger als einer Stunde von Wien nach Mürzzuschlag, in knapp zwei Stunden von Wien nach Graz zu reisen. Neue Bahnhöfe werden errichtet, die Züge werden mit hohen Geschwindigkeiten den Semmering und die Koralpe Richtung Kärnten durchqueren. Dies wird die Verbindung zwischen unserer Region und dem Großraum Wien deutlich verbessern und stärkt den Süden Österreichs.
Die Gebirgsbahn
Ghega, der einsame Kämpfer?
Die gängige Wahrnehmung von Ghega zeichnet ihn als leidenschaftlichen, einsamen Kämpfer, der trotz vielfältiger Widerstände obsiegte. Doch diese Darstellung wird heute infrage gestellt. In Wirklichkeit war Ghega ein integraler Bestandteil des ausgedehnten Planungsapparats der Monarchie. Seine wahren Verdienste lagen in seiner Fähigkeit, in komplexen und unsicheren Situationen mit Beharrlichkeit und Präzision voranzuschreiten. Trotz aller Herausforderungen gelang es Ghega, die Semmeringbahn zu einem der beeindruckendsten technischen Erfolge des 19. Jahrhunderts zu machen.
Zahlen und Fakten
Die Südstrecke wird modernisiert: 200 km Bahnlinie werden überarbeitet und 170 km neu gebaut. 3,5 Millionen Menschen profitieren von der Erweiterung. Sie werden mobiler sein. 40 Millionen Fahrgäste pro Jahr nutzen derzeit die Südstrecke, doppelt so viele wie noch vor der Jahrtausendwende. Das Auto bleibt dann in der Garage, wenn die Bahnverbindung attraktiv ist. Die Strecke ermöglicht einen zukunftsorientierten Güterverkehr, entlastet die Straßen und schützt die Umwelt. Mit jeder Tonne Fracht, die ein Zug voranbringt und nicht ein LKW, wird um 15 mal weniger Kohlendioxid in die Luft geblasen.
Baltisch-Adriatische Achse
Die Baltisch-Adriatische Achse ist eine zentrale Verkehrsader Europas, die bedeutende Wirtschaftsregionen verbindet. Richtung Südeuropa werden 22 Millionen Tonnen Güter pro Jahr befördert: Die Adriahäfen liegen vor der Haustür Österreichs. Güter gelangen auf einer ausgebauten Hochleistungsstrecke schneller ans Ziel. Die Südstrecke ist ein Kernstück dieser Achse, bietet Österreich wirtschaftliche Vorteile und ist ein Beitrag zur Erreichung internationaler Klimaziele.
Die Semmeringbahn und die neue Südbahn sind als Zwillingspaar ein Manifest großartiger menschlicher Schaffenskraft. Die Bahn wird die Regionen näher zusammenführen. Effizienz und Attraktivität der Strecke werden für Wirtschaft, Pendler und Tourismus förderlich sein. Sie ist ein Symbol für nachhaltige Entwicklung für Europa, Österreich, die Bundesländer Steiermark und Kärnten und die Welterbe-Regionen zu beiden Seiten des Passes.